1. Einleitung Was ist das Thema der "Sozialen Ungleichheit"? Ein
erster Anhalts punkt besteht darin, dass es keinesfalls um beliebige
Andersartigkei ten geht, sondern um die ungleiche Verteilung von
Lebenschancen. So ist es nicht die Schuhgröße oder die Haarfarbe,
die soziale Ungleich heit ausmacht (obwohl sich selbst in
körperlichen Merkmalen Un gleichheiten widerspiegeln können),
sondern z. B. ein höheres oder niedrigeres Einkommen oder ungleich
verteilte Chancen je nach Ge schlecht. Gerade in modemen,
differenzierten Gesellschaften sind die "Unterschiedlichkeiten" recht
groß. Welche Verschiedenheiten auch soziale Ungleichheit bedeuten,
ist bereits eine wichtige Frage, die sich theoretische Ansätze zur
sozialen Ungleichheit stellen. Die zentralen Ursachen und Merkmale
sozialer Ungleichheit können nämlich im Zeitverlauf und in
verschiedenen Gesellschaften durchaus variieren und werden selbst in
einer Gesellschaft zu einem bestimmten Zeit punkt je nach
theoretischem Hintergrund unterschiedlich gesehen. Sind z. B. die
Nationalität, der Stadt-land-Unterschied oder die Wohnverhältnisse
eigenständige Kriterien sozialer Ungleichheit, oder sind sie eher
abgeleitet von solchen Merkmalen, mit denen sie ggf. einhergehen, z.
B. mit der Bildung oder dem Beruf? Die Definition im Lexikon zur
Soziologie, soziale Ungleichheit sei jede Art verschiedener
Möglichkeiten der Teilhabe an Gesellschaft bzw. der Verrugung über
gesellschaftlich relevante Ressourcen (Krau se 1994: 697), erfasst
diese Mehrdimensionalität und Relativität von Ungleichheit, denn was
"gesellschaftlich relevant" ist, muss durchaus nicht konstant bleiben,
ebenso wenig die Formen der gesellschaftli chen Teilhabe. Soziale
Ungleichheit ist somit eine gesellschaftliche Konstruktion, die anihre
historische Zeit gebunden ist und nie "objektiv" sein kann.
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Eine Einführung in die zentralen Theorien
Produktdetaljer
ISBN
9783322971098
Publisert
2020
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Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
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Tysk
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Digital bok
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