Rentnerinnen und Rentner beschreiben in Gesprachen tiber ihre Lebens­ situation oft, was sie tun, wie aktiv sie sind oder nicht, ob sie planen oder nicht. Auch grenzen sie sich dabei manchmal von anderen Menschen oder von vermeintlichen Erwartungshaltungen abo Einige bringen ihr Handeln in eine deutliche Verbindung mit ihrem Lebensalter. Die Ausrichtungen dieser Stellungnahmen sind dabei ganz verschieden. Beispiele sind: ,,Also ich, wenn ich das mal so sagen darf, bild ich mir ein, ein Extremfall zu sein, ja. Denn so viel wie ich tut kein Rentner oder wenige. " (Frau Cramm', 74 Jahre, S. 24) ,,Es gibt mindestens zwei Kategorien von Rentnem, sag ich mal, eh und zwar Leutchen, die Haus und Hof oder irgend 'ne Immobilie haben und Leute, denen wahrlich die Decke auf 'n Kopf fallt, ne . . . Es gab mal immer dieses damliche Gerede, Rentner ham keine Zeit. Hab ich gelacht. Und jetzt im nachhinein muB ich sagen, Rentner ham wirklich keine Zeit. Also jedenfalls ein Teil. Ich zum Beispiel hab keine Zeit. " (Herr Ziegeler, 65 Jahre, S. 1) ,,Man erlebt nicht mehr viel im Alter. " (Frau Groneveld, 79 Jahre, S. 14) "Und dann bin ich in Ruhestand gegangen. Aber ich hab immer gesagt, das ist kein Ruhestand, das ist ja, was ich hab, ist ein Unruhestand . . . Und meine Devise war: Die Jahre zwischen sechzig und siebzig, die muBt du konsequent leben. " (Frau Bastian, 75 Jahre, S. 3) ,,FOr uns ziihlt nur noch die Gesundheit, daB wir noch 'n paar Jahre haben.
Les mer
24) ,,Es gibt mindestens zwei Kategorien von Rentnem, sag ich mal, eh und zwar Leutchen, die Haus und Hof oder irgend 'ne Immobilie haben und Leute, denen wahrlich die Decke auf 'n Kopf fallt, ne . Aber ich hab immer gesagt, das ist kein Ruhestand, das ist ja, was ich hab, ist ein Unruhestand .
Les mer
1. Einleitung.- 2. Spezifika der Lebensphase ‚Alter‘ als Basis für Zeitgestaltung.- 3. Zeitsoziologische Verknüpfungen.- 4. Zeitgestaltung in empirischen Studien.- 5. Das methodische Vorgehen dieser Untersuchung.- 6. Muster der gegenwärtigen Zeitgestaltung im Alltag.- 7. Der Zusammenhang zwischen Biographie und heutiger Zeitgestaltung im Alltag.- 8. Zeitgestaltung im Alter und soziale Ungleichheit.- 9. Zusammenfassung und Ausblick.- Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen.
Les mer
Die qualitative Untersuchung geht den (manifesten und latenten) Mustern der Zeitgestaltung von älteren Menschen nach und greift damit ein bislang wenig behandeltes Thema auf (in der Zeitbudgetforschung kommt es beispielsweise kaum vor). Die Studie erforscht u.a., wie ältere Menschen ihre Zeit organisieren und ob sie eine Ausnahmegruppe in der Bevölkerung bilden, die noch nicht von Hetze und Stress erfasst ist, oder ob auch Rentner heutzutage unter Zeitnot leiden. Für die empirisch identifizierten Muster von Zeitgestaltung werden theoretische Erklärungsansätze zum einen in der Biographieforschung, zum anderen bei Merkmalen sozialer Ungleichheit gesucht. Insbesondere eine - auch auf andere Fragestellungen als Erklärungsmodell anwendbare - biographische Typologie macht nachvollziehbar, unter welchen Bedingungen Ältere wie ihre Zeit gestalten und in welchem Ausmaß Zeit als Ordnungsfaktor ihren Alltag beeinflusst.
Les mer
Springer Book Archives

Produktdetaljer

ISBN
9783810036841
Publisert
2002-01-31
Utgiver
Vendor
Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
220

Forfatter

Biographical note

Dr. Nicole Burzan ist Professorin für Soziologie an der Universität Dortmund.