Wer sich mit der Zeitthematik im aktuellen Diskurs befasst, könnte
meinen, auf eine moderne Diskussion gestoßen zu sein. Dabei hat
bereits Seneca (wahrsche- lich 4 vor Christus bis 65 nach Christus)
ein Traktat über die Zeit geschrieben, das den bemerkenswerten Titel
„Von der Kürze des Lebens“ (im lateinischen Original: „De
brevitate vitae“) trägt und erstaunlich viel dessen zum Ausdruck
bringt, was auch zum Spektrum gegenwärtiger zeitthematischer
Reflexionen zählt. Auszu- weise seien die folgenden Gedanken Senecas
angeführt: Seneca war davon überzeugt, dass nicht die Kürze des
Lebens Quelle mens- lichen Leidens an der Zeit sei, sondern der
Umstand, dass Menschen dazu tendi- ten, verschwenderisch mit der ihnen
zur Verfügung stehenden Lebenszeit umzuge- 1 hen; Seneca (1977: 7)
schrieb an seinen Adressaten: „Wenn du das Leben zu - brauchen
verstehst, ist es lang. “ An jene Menschen, die – aus welchen
Gründen auch immer – allzu lange am Leben vorbei leben, ist
folgende Weisheit gerichtet: „Wie spät ist es doch, dann mit dem
Leben zu beginnen, wenn man es beenden muß!“ (Seneca 1977: 13)
Menschen verkaufen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Zeit, weil
Leben Geld kostet und für die meisten Menschen gilt, dass sie dieses
für den Lebensunterhalt erforderliche Geld über die Bereitstellung
ihrer Arbeitskraft erhalten. Offensichtlich wiesen schon zu Senecas
Zeiten manche Menschen eine Neigung dazu auf, dem Geld einen höheren
Wert beizumessen als der Zeit: „Jahresgehalt und Geldspenden nehmen
die Menschen recht gern an, und dafür vermieten sie ihre Mühe oder
ihre Sorgfalt; niemand schätzt die Zeit.
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Eine methodenintegrative Studie
Produktdetaljer
ISBN
9783531917535
Publisert
2018
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Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
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Tysk
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Digital bok
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