Bewegungsengagement ist nicht nur eine Frage politischer Uberzeugung. Wenn es dauerhaft sein soll, verbinden sich fur die AktivistInnen oft Alltag und Politik zu einem untrennbaren Ganzen. Wie diese Verbindung sich in Prozessen kollektiver Identitat niederschlagt, untersucht der Autor am Beispiel der Autonomen und der Schwulenbewegung.
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1. Einleitung.- 1.1. Prozesse kollektiver Identität in der autonomen Bewegung und in der zweiten Schwulenbewegung in Deutschland.- 1.2. Aufbau der Arbeit.- 2. Ansätze und Theorien in der Bewegungsforschung.- 2.1. Die Makro-Perspektive des New Social Movements-Ansatzes.- 2.2. Zwischen Makro und Meso: Political Opportunity Structures.- 2.3. Bewegungssektoren, Bewegungsindustrien, Bewegungsorganisationen und Ressourcen.- 2.4. Aushandlungsprozesse über Ideologien, Interpretationen und Frames.- 2.5. Kulturelle, soziale und politische Produktionen.- 2.5.1. Bewegungskulturen und -subkulturen.- 2.5.2. Prozesse kollektiver Identität.- 2.6. Gruppenprozesse und Motivationen.- 2.7. Reichweiten der verschiedenen Ansätze der Bewegungsforschung.- 3. Das Konzept »Kollektive Identität« in der Bewegungsforschung.- 3.1. Theoretische Probleme I: Kollektive Identität zwischen Nation und Psyche.- 3.2. Theoretische Probleme II: Kollektive Identität in sozialen Bewegungen oder Identitätsbewegungen.- 3.2.1. Kollektive Identität als Krisenphänomen Manuel Castells’ »Power of Identity«.- 3.2.2. Kollektive Identität als Mobilisierungsfaktor Meluccis Prozess kollektiver Identität.- 3.2.3. Zwei unterschiedliche Verständnisse kollektiver Identität.- 3.3. Identitäre Bewegungen und Bewegungsidentität.- 3.4. Die unterschiedlichen Ebenen von Prozessen kollektiver Identität.- 3.5. Ansätze zur Analyse von Prozessen kollektiver Identität.- 3.6. Dimensionen kollektiver Identitäten.- 4. Szenen und soziale Bewegungen.- 4.1. Szene als Modus der Vergemeinschaftung.- 4.2. Szenen vs. Subkulturen.- 4.3. Szenen vs. Milieus.- 4.4. Szenen und Prozesse kollektiver Identität.- 5. Methoden.- 5.1. Mikro-Diskursanalyse.- 5.2. Bewegungszeitschriften als Orte der Konstruktion kollektiverIdentitäten.- 5.3. Das empirische Ausgangsmaterial.- 5.4. Prozesse kollektiver Identität — die einzelnen Auswertungsschritte.- 5.5. Die Bewegungskontexte der Prozesse kollektiver Identität.- 6. Die Autonomen — Profile einer Bewegung.- 6.1. Die Autonomen und die Sozialwissenschaft.- 6.2. Vorgeschichte und Entwicklung der autonomen Bewegung in der BRD.- 6.3. Themen, Strategien, Aktionen: AntiimperiaHsmus.- 6.4. Themen, Strategien, Aktionen: Die Politik der ersten Person.- 6.5. Themen, Strategien, Aktionen: Militanz.- 6.6. Themen, Strategien, Aktionen: Subkultur.- 6.7. Plenum und Gruppe — die Organisationsformen der Autonomen.- 7. Prozesse kollektiver Identität in der autonomen Bewegung 1988–2001.- 7.1. Bedeutende Debattenstränge.- 7.2. Die »Heinz-Schenk-Debatte«.- 7.3. Diskusstrang: Verortung in den Geschlechterverhältnissen.- 7.4. Militanzdebatten.- 7.5. Prozesse kollektiver Identität in der autonomen Bewegung — ein Zwischenresümee.- 8. Die Schwulenbewegung.- 8.1. Stand der Forschung.- 8.2. Entwicklung der zweiten Schwulenbewegung in der BRD 1971–79.- 8.3. Themen, Strategien, Aktionen: Die Abschaffung des § 175 StGB.- 8.4. Themen, Strategien, Aktionen: Emanzipation und Selbsterfahrung.- 8.5. Themen, Strategien, Aktionen: Aids.- 9. Prozesse kollektiver Identität in der zweiten Schwulenbewegung.- 9.1. Bedeutende Debattenstränge.- 9.2. Diskursstrang Pädophilie.- 9.3. Diskursstrang Aids.- 9.4. Diskursstrang: Zwischen Bewegung und Verband.- 9.5. Prozesse kollektiver Identität in der zweiten Schwulenbewegung — ein Zwischenresümee.- 10. Prozesse kollektiver Identität bei den Autonomen und in der Schwulenbewegung — ein Vergleich.- 10.1. Commitment-Frames als Kernelemente kollektiver Identität.- 10.2. Die Rahmenbedingungen der Diskurse.- 10.3.Unterschiedliche Bewegungen, ähnliche Themen.- 10.4. Unterschiede im Prozess kollektiver Identität.- 10.5. Bewegungsszenen im Kontext der Autonomen und Schwulenbewegung.- 11. Resümee.- 11.1. Zwischen den Ereignissen.- 11.2. Commitment-Frames.- 11.3. Szenen.- 11.4. Normalisierung vs. Besonderung.- 11.5. Alltagspraxen, Szenen und Prozesse kollektiver Identität.- 12. Literatur.
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Die Arbeit geht von der Hypothese aus, dass Prozesse kollektiver Identität einen wesentlichen Einfluss auf die Mobilisierungsfähigkeit sozialer Bewegungen haben. Es geht darum, zu untersuchen, welche Auswirkungen Dauerhaftigkeit, Flexibilität, Inklusivität und Exklusivität kollektiver Identitätskonstruktionen auf Art und Dauer des Engagements der AktivistInnen haben. Im Fokus steht insbesondere die Verschränkungen von Politik und Alltag, da dort, wo Bewegungshandeln und Alltagshandeln der AktivistInnen ineinander übergehen oder miteinander konfrontiert werden, Prozesse kollektiver Identität eine besonders wichtige Rolle spielen. Wie diese Prozesse in sozialen Bewegungen ablaufen, welche Formen sie annehmen und aus welchen Elementen sie sich zusammensetzen wird für die Autonomen und die Schwulenbewegung anhand einer Mikro-Diskursanalyse ihrer Bewegungs-Zeitschriften untersucht.
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"Die Untersuchung [...] zu den Prozessen kollektiver Identität bei den Autonomen und in der Schwulenbewegung stellt äußerst präzise den Hintergrund für die Entstehung und Veränderung sozialer Bewegungen dar." Forschungsjournal NSB, 01/2005
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Bewegungsforschung und Identitat
Bewegungsforschung und Identität

Produktdetaljer

ISBN
9783810041500
Publisert
2004-04-15
Utgiver
Vendor
Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
Høyde
210 mm
Bredde
148 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
291

Forfatter

Biographical note

Dr. rer. pol. Sebastian Haunss ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Politikwissenschaft der Universität Essen.