"Ulrike Hormel und Albert Scherr haben einen ungemein reflektierten und theoretisch anspruchsvollen [...] Entwurf zur Fundierung von Menschenrechtsbildung vorgelegt. [...] es düfrte z.Z. in Deutschland wohl keinen Beitrag zur Theorie der Menschenrechtsbildung geben, der ähnlich gründlich die geläufigen Argumentationsmuster (auch der in breitem Umfang analysierten praxisorientierten Literatur) der kritischen Prüfung unterzieht und dabei so unbeirrbar auf die vielen ungeklärten Fragen und Forschungsdefizite aufmerksam macht, die es in diesem wichtigen Lehrbuch zweifellos gibt und zu bearbeiten gilt." Politisches Lernen, 03-04/2007

Um der 'Tatsache Einwanderungsgesellschaft' bildungspolitisch und bildungspraktisch gerecht zu werden, sind auf unterschiedliche Problemdimensionen bezogene spezialisierte Vorgehensweisen nicht ausreichend. Auf der Grundlage einer internationalen Recherche zu bildungspolitischen und bildungspraktischen Strategien in Einwanderungslandern wird deshalb eine integrative Programmatik entwickelt, die den Handlungserfordernissen auf unterschiedlichen Gestaltungsebenen der Schulentwicklung Rechnung tragt. Grundlegend hierfur ist die umfassende Auseinandersetzung mit diskriminierenden Strukturen und Praktiken sowie mit fremdenfeindlichen, rassistischen und rechtsextremen Deutungsmustern und Ideologien. Die in Abgrenzung zu einem padagogischen Multikulturalismus - aber auch zur universalistischen Padagogik franzosischer Pragung - entwickelte Antidiskriminierungsperspektive fordert dazu auf, die bislang getrennt gefuhrten Debatten uber die Bildungsbenachteiligung von MigrantInnen einerseits, Erfordernisse antirassistischer und interkultureller Padagogik andererseits zusammenzufuhren.
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Anlage und Aufbau der Studie.- I. Problemstellung und Begriffsbestimmungen.- 1. Diskriminierung: Strukturen, Praktiken und Legitimationen.- 2. Fremdenfeindliehkeit, Rassismus und Rechtsextremismus als Herausforderung für die Pädagogik.- 3. Pädagogische Programmatiken und Konzepte — ein unübersichtlicher Diskurs.- 4. Erfolgsaussichten und Wirkungserwartungen an pädagogische Programme.- II. Bildungspolitik und Bildungspraxis in Einwanderungsgesellschaften — England, Kanada und Frankreich im Vergleich.- 1. Ergebnisse der ländervergleichenden Recherche.- 2. Großbritannien: Citizenship, Antirassismus und Diversity als Gestaltungsprinzipien.- 3. Konsequenter Multikulturalismus vs. republikanischer Universalismus: Kanada und Frankreich im Vergleich.- III. Zwischenbetrachtung: Der Möglichkeitsraum einer Bildung für die Einwanderungsgesellschaft.- 1. Gestaltungsebenen antidiskriminierender Bildungspolitik und Bildungspraxis.- 2. Monitoring Bildungsinklusion.- IV. Menschenrechtsbildung im Kontext einer einwanderungsgesellschaftlichen Programmatik.- 1. Grundlagen einer Pädagogik der Menschenrechte.- 2. Kontextualität und politischer Charakter der Menschenrechte.- 3. Erste Folgerungen für eine Pädagogik der Menschenrechte.- 4. Konzepte und Materialien der Menschenrechtspädagogik.- 5. Praktische Ansatzpunkte einer Menschenrechtsbildung in der Einwanderungsgesellschaft.- 6. Folgerungen.- V. Vielfalt, Normalität und Diskriminierung — Ansätze der Diversity-Pädagogik.- 1. Grundlagen der Diversity-Perspektive.- 2. Diversity und Modernisierung.- 3. Verschiedenheit und Ungleichheit.- 4. Diversity als Kritik rechtsextremer Ordnungsmodelle.- 5. Toleranzförderung als Programm?.- 6. Lernherausforderungen der Diversity-Perspektive.- 7. Die Erfahrung von Vielfaltorganisieren.- 8. Konzepte und Materialien der Diversity-Pädagogik.- 9. Folgerungen.- VI. Historisch-politisches Lernen — die Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust.- 1. Holocaust und Nationalsozialismus als exemplarische Lernfelder?.- 2. Probleme und Dilemmata eines Lernens aus der Geschichte.- 3. Programme historisch gerichteter Aufklärung.- 4. Folgerungen.- VII. Ausgewählte Unterrichtsmaterialien und Seminarkonzepte zur argumentativen Auseinandersetzung mit Rassismus und Rechtsextremismus.- 1. Möglichkeiten und Probleme aufklärungsorientierter Bildungsarbeit.- 2. Argumentationshilfen und Unterrichtsmodelle.- VIII. Ergebnisse und Folgerungen.- Literatur.- Anhang: Expertise zu den bildungspolitischen Reaktionen auf die Einwanderungsgesellschaft in den Bundesländern (Autorin: Gabi Elverich).
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Um der "Tatsache Einwanderungsgesellschaft" bildungspolitisch und bildungspraktisch gerecht zu werden, sind auf unterschiedliche Problemdimensionen bezogene spezialisierte Vorgehensweisen nicht ausreichend. Auf der Grundlage einer internationalen Recherche zu bildungspolitischen und bildungspraktischen Strategien in Einwanderungsländern wird deshalb eine integrative Programmatik entwickelt, die den Handlungserfordernissen auf unterschiedlichen Gestaltungsebenen der Schulentwicklung Rechnung trägt. Grundlegend hierfür ist die umfassende Auseinandersetzung mit diskriminierenden Strukturen und Praktiken sowie mit fremdenfeindlichen, rassistischen und rechtsextremen Deutungsmustern und Ideologien. Die in Abgrenzung zu einem pädagogischen Multikulturalismus, aber auch zur universalistischen Pädagogik französischer Prägung entwickelte Antidiskriminierungsperspektive fordert dazu auf, die bislang getrennt geführten Debatten über die Bildungsbenachteiligung von MigrantInnen einerseits, Erfordernisse antirassistischer und interkultureller Pädagogik andererseits zusammenzuführen.
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Integrative Programmatik zur Schulentwicklung
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Produktdetaljer

ISBN
9783531143996
Publisert
2004-11-29
Utgiver
Vendor
Springer vs
Høyde
210 mm
Bredde
148 mm
Aldersnivå
Professional/practitioner, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
330

Biographical note

Ulrike Hormel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Albert Scherr ist Professor für Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.