Die Theorie der Gesellschaft muss neu verhandelt werden. Es gibt
unseres Wissens keine Theorie, die ihren Bildungsprozess aus der
Evolution herausführt, um hernach ihrer Entwicklung in der Geschichte
zu folgen. Exakt darum geht es in diesem Band. Möglich ist eine
solche Theorie nur, wenn man den Bildungsprozess der Gesellschaft wie
ihre Entwicklung historisch-genetisch rekonstruiert. Zugrunde liegt
ihr der Erwerb der Handlungskompetenz, formiert hat sich die
Gesellschaft über Macht. In der gesellschaftlichen Entwicklung hat
Macht sich als Verhängnis erwiesen. Die von ihr bewirkten
hierarchischen Strukturen waren in Häuptlingstümern und
Big-man-Gesellschaften noch moderat, mit der Ausbildung von Herrschaft
und Staat in den frühen Hochkulturen verlieren die der Herrschaft
unterworfenen Subjekte Selbstbestimmung und Freiheit. Gerechtigkeit
als Widerspruch gegen den Zugriff der Potentaten auf die Lebensformen
der Subjekte wurde dadurch unter der Schwelle des Bewusstseins
gehalten, dass Herrschaft einem Absoluten am Grunde der Welt
zugeschrieben wurde und von Gott verordnet galt. Phasen des
Widerstandes wurden durch das Machtpotential der Herrschaft ebenso
unterdrückt, wie durch die Logik des Denkens im Ausgang von einem
Absoluten. Auch noch in der Antike wurde Gerechtigkeit einem Absoluten
zugeschrieben: Geist, der auf die Idee des Guten konvergierte. Nach
dem Umbruch der Logik in der Neuzeit richtet sich das Postulat der
Gerechtigkeit auf die Organisationsformen der Gesellschaft. Durch sie
soll jeder ein Leben führen können, das den Sinnanforderungen der
Zeit gerecht wird. Der Inhalt Anforderungen an eine Theorie der
Gesellschaft Macht als Triebkraft und Verhängnis der historischen
Entwicklung Gerechtigkeit Der Autor Dr. Günter Dux ist Prof.
emeritus am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg.
Les mer
Macht - Herrschaft - Gerechtigkeit
Produktdetaljer
ISBN
9783658173678
Publisert
2019
Utgiver
Vendor
Springer vs
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter