Das Ziel, das Dux mit der Untersuchung zur Moral verfolgt, ist,
einsichtig zu machen, dass und wie sich die Moral als eine Form
sozialer Vernunft aus einer Bedingungskonstellation der evolutiv
erworbenen Verfassung heraus zu bilden vermochte und immer wieder zu
bilden vermag. Man muss, das ist die Kernthese Günter Dux‘, die
Moral unter den erkenntniskritischen Vorgaben der Moderne neu
verstehen – anders als sie in aller Vergangenheit verstanden wurde.
Dux macht deutlich, dass es zum Verständnis der Moral einer anderen
Logik bedarf, nämlich einer prozessualen. Durch sie muss geklärt
werden, dass und wie Moral sich mit der Vernunft in der Gesellschaft
historisch-genetisch ausgebildet hat. Das erkenntniskritische
Interesse an der Moral ist politisch motiviert. Wir sind mit den
gesellschaftlichen Verhältnissen in eine Krise geraten. Das Problem
ist der Markt. Er macht es unmöglich, der Gesellschaft eine von der
Idee der Versöhnung bestimmte Welt als normatives Ideal zugrunde zu
legen. DasNormative ist in die Strukturen der Gesellschaft
eingelassen. Mit den Strukturen der Gesellschaft bedarf es deshalb der
Kritik der Moral und einer trennscharfen Bestimmung der Gerechtigkeit.
Auch sie stellt sich in der prozessualen Logik anders dar, als im
philosophischen Denken von der Antike bis zu unserer Gegenwart.
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Warum wir sollen, was wir sollen
Produktdetaljer
ISBN
9783658173715
Publisert
2018
Utgave
3. utgave
Utgiver
Vendor
Springer vs
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter