Das Buch behandelt die Entwicklungsperspektiven und Gestaltungsoptionen von Arbeit in der Automobilproduktion vor dem Hintergrund der umfassenden Restrukturierung der Weltautomobilindustrie. Dargestellt wird die Rolle der Konzernstrategien und der nationalen Besonderheiten in den Systemen industrieller Beziehung, insbesondere der Gewerkschaftspolitik fur die Durchsetzung "neuer Produktionskonzepte". Grundlage bilden empirische Erhebungen der Autoren in drei fuhrenden Automobilunternehmen an Produktionsstandorten in den USA, Grossbritannien und der Bundesrepublik sowie in japanischen Automobilbetrieben. Wir erleben heute einen tiefgreifenden Wandel in der Automobilindustrie, der in seiner historischen Tragweite vergleichbar ist mit der Durchsetzung des fordistischen-tayloristischen Regulationsmodells in der ersten Halfte dieses Jahrhunderts. Tayloristische Prinzipien der Arbeitsteilung und fordistische Prinzipien der Massenfertigung stehen heute ihrerseits zur Disposition. Aber was tritt an ihre Stelle? An Strategien und "neuen Produktionskonzepten" fehlt es nicht. Wie steht es aber mit ihrer Umsetzung in der betrieblichen Praxis? Gibt es konzern- und landerspezifische Profile in den Zielen und Schwerpunkten der Restrukturierung? Gibt es Leitbilder fur die Zukunft der Arbeit in der Automobilindustrie und wie setzen sie sich durch? Die Antworten in diesem Buch basieren auf einem umfassenden empirischen Forschungsprojekt des Wissenschaftszentrums Berlin fur Sozialforschung, das in drei fuhrenden Weltautomobilunternehmen in Produktionsstandorten in den USA, Grossbritannien und der Bundesrepublik und in der japanischen Automobilindustrie durchgefuhrt wurde. Die lander- und konzernubergeifende Vergleichsperspektive bildet die besondere Starke dieses Buches. Der Leser erhalt eine ausserordentlich materialreiche, anschauliche Darstellung aktueller Wandlungsprozesse im Charakter der Arbeit und der Gestaltungsoptionen im Hinblick auf die Zukunft der Industriearbeit.
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Ergebnis eines Forschungsprojektes des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
1 Risiken und Chancen der gegenwärtigen Umstrukturierungen in der Weltautomobilindustrie für die Arbeitnehmer.- 1.1 Problemstellung und Ausgangslage.- 1.2 Regulierungsformen von Arbeit in der Massenfertigung.- 1.3 Formwandel der betrieblichen Arbeitsregulierung.- 1.4 Untersuchungsdesign und Vorgehensweise bei den empirischen Erhebungen.- 1.5 Erklärungsmodell und Aufbau der Studie.- 2 Handlungsanstöße der siebziger Jahre für die internationale Automobilindustrie.- 2.1 Triebkräfte der „Restrukturierung“.- 2.2 Die Entwicklungsverläufe in den Automobilindustrien der USA, Großbritanniens und der Bundesrepublik Deutschland.- 2.2.1 Hektisches Auf und Ab: Die Entwicklung der US-amerikanischen Automobilunternehmen.- 2.2.2 Absturz und Stagnation: Die Entwicklung der britischen Automobilindustrie.- 2.2.3 Wachstums- und Exportmaschine: Die Entwicklung der bundesdeutschen Automobilindustrie.- 2.2.4 „Schreckgespenst Japan“: Ein neuer Anbieter auf dem Weltautomobilmarkt.- 2.3 Der „Toyotismus“ und seine Arbeits- und sozialorganisatorischen Voraussetzungen.- 3 Technologische Entwicklung und Konzernstrategien der Technisierung.- 3.1 Flexible Fertigungsautomation als Einheit von Produkt- und Prozeßinnovation.- 3.1.1 in mechanischer Fertigung und Preßwerk.- 3.1.2 im Karosserierohbau.- 3.1.3 und in den Montagen.- 3.2 Technikstrategien des Managements.- 3.2.1 Technikprofile von Volkswagen, General Motors und Ford im Überblick.- 3.2.2 Die Entwicklung des Roboterbestandes im Unternehmensvergleich.- 3.2.3 Meilensteine auf dem Weg in die Fabrik der Zukunft: „Halle 54“ (VW) und „Saturn“ (GM).- 3.2.4 Computerintegration als Langzeitstrategie/.- 4 Reorganisation der Produktionspolitik, Konzernstrukturen und Arbeitsbeziehungen.- 4.1 Ausweichstrategien der Konzerne gegenüber der japanischen Konkurrenz.- 4.1.1 Die Weltautomobilstrategie.- 4.1.2 Die Strategie der Produktaufwertung.- 4.2 Umbau der Unternehmens- und Betriebsorganisation.- 4.2.1 Umstrukturierung der Unteraehmensdivisionen.- 4.2.2 Zentralisierung und Dezentralisierung des Werks-Managements.- 4.3 Konzernstrategien zur Verbesserung der Qualität des Arbeitslebens und der Arbeitnehmerbeteiligung.- 4.3.1 Das QWL-Programm von General Motors.- 4.3.2 Der El-Prozeß bei Ford.- 5 Industrielle Beziehungen und arbeitspolitische Institutionen im Wandel.- 5.1 Prägende Ereignisse und Anstöße zur Veränderung der industriellen Beziehungen ....- 5.1.1 ... in den USA.- 5.1.2 ... in Großbritannien.- 5.1.3 ... und in der Bundesrepublik Deutschland.- 5.2 Traditionelle Regelungsformen zum Arbeitseinsatz und Handlungsorientierungen der betrieblichen Interessenvertretungen.- 5.3 Die Kluft zwischen Facharbeitern und den Nichtfacharbeitern.- 6 Industrial Engineering — Rollenwechsel bei den Gralshütern des Taylorismus.- 6.1 Organisation und Aufgaben der IE-Funktion in der betrieblichen Arbeitsteilung.- 6.2 Die Verkopplung von Lohnsystem und Leistungsregulierung.- 6.3 Arbeitsstudium in der Arena industrieller Beziehungen.- 6.4 Unterschiede und Tendenzen in der Praxis des Arbeitsstudiums.- 6.5 Aufgabenverlagerung von IE in die Produktionsplanung und Produktionsberatung.- 6.6 IE-Probleme mit der erhöhten Produktionsflexibilität.- 6.7 Probleme der Leistungsregulierung durch die zunehmende Technisierung der Produktion.- 7 Hat das Fließband ausgedient?.- 7.1 High-Speed- und Low-Speed-Werke.- 7.2 Freiheit am B and oder Freiheit vom Band.- 7.3 Modulfertigung mit Robomaten — der letzte Schrei.- 8 Betriebsvergleich und zwischenbetriebliche Konkurrenz als Mittel der Leistungsregulierung.- 8.1 Der Kampf um die Spitzenplätze der Divisionsliga im Konzern B.- 8.2 Meßlatte Japan: Die Rolle des zwischenbetrieblichen Vergleichs im Konzern A.- 8.3 Die britischen Werke am Pranger der Off-Standards.- 8.4 „Zwischenbetriebliches Konkurrenzdenken ist bei uns nicht so ausgeprägt“: der Fall des Unternehmens C.- 8.5 Zwischenbetrieblicher Vergleich und die Angst um Arbeitsplätze.- 9 Aufgabenintegration von Fertigung und Qualitätssicherung.- 9.1 Rationalisierung zwischen Qualitätsverantwortung und Leistungsverdichtung.- 9.2 Konzern A und die Japan-Strategie: Forcierter Personalabbau durch Integration.- 9.2.1 ... in den USA in Anfängen (1983).- 9.2.2 ... in Großbritannien gegen gewerkschaftlichen Widerstand.- 9.2.3 ... und in der Bundesrepublik mit gewerkschaftlicher Tolerierung (1983–1985).- 9.3 Konzern B: allmählicher Übergang zur Integration.- 9.3.1 ... in den USA vor einem Strategiewechsel (1983).- 9.3.2 ... in Großbritannien als eskalierender Arbeitskampf (1984).- 9.3.3 ... und in der Bundesrepublik als Späteinstieg (1985).- 9.4 Konzern C: Aufbau eines regulativen Integrationsvorrats.- 10 Neue Arbeiterkategorien, Professionalisierung und Gruppenbildung.- 10.1 Zum Wandel betrieblicher Kontrolle.- 10.2 Der „Güteprüfer“ im Konzern C.- 10.3 Der „Quality Upgrade Operator“ im amerikanischen Konzern A US.- 11 Informations- und Planungsmittel der Qualitätssicherung.- 11.1 Qualitätsstrategien mit neuen Akzenten.- 11.2 Qualitätsaudit und Prüfplanung.- 11.3 Computergestützte Qualitätssteuerung (CQS) im europäischen Konzern A.- 11.4 Computergestützte Qualitätssteuerung und Qualitätsregelkreise im Unternehmen C.- 12 Facharbeit zwischen Spezialisierung und Flexibilisierung.- 12.1 Technikbewältigung durch Facharbeitereinsatz.- 12.2 Formalisierte Demarkationsregelungen in den USA.- 12.3 Informelle Rigiditätspraktiken und Berufsgewerkschaften in Großbritannien.- 12.4 Facharbeitergestützte Rationalisierung in der Bundesrepublik.- 13 Facharbeitereinsatz und Rohbaumodernisierung.- 13.1 Neue Anforderungen der Anlagenbetreuung und die Beteiligungschancen von Produktionsarbeitern ohne Berufsausbildung.- 13.2 US-Montagewerke am Vorabend der „Sprungroboterisierung“.- 13.3 Konflikte um die Technikeinführung in den britischen und deutschen Parallelwerken von Konzern B.- 13.4 Anlagenbetreuung durch zwei Fachgruppen unter Produktionsregie in den europäischen Montagewerken von Konzern A.- 13.5 Der Anlagenführer von Unternehmen C: ein deutsches Produktionskonzept.- 14 Entwicklungen der Produktivität und des Beschäftigungsvolumens in den Untersuchungsbetrieben 1978 bis 1985.- 14.1 Unterschiede und Entwicklungstendenzen der Arbeitsproduktivität im zwischenbetrieblichen Vergleich.- 14.2 Personalabbau und Anteilsverschiebungen in den direkten und indirekten Tätigkeitsbereichen der Produktion.- 14.2.1 Struktur, Bestimmungsgründe und Entwicklungstendenzen des direkten Produktionspersonals.- 14.2.2 Strukturwandel innerhalb des indirekten Produktionspersonals.- 15 Die Erschließung neuer Ressourcen: Qualifizierung und Beteiligung.- 15.1 Qualifizierungsprogramme im Spannungsfeld zwischen Technikanpassung und Beteiligungsorientierung.- 15.1.1 Berufsausbildung zum Facharbeiter.- 15.1.2 Maßnahmen der betrieblichen Weiterbildung.- 15.2 „I’m tired of hearing about Japan. Let’s do it!“ — Stoßrichtungen des QWL-Prozesses in den US-Betrieben.- 15.3 In Großbritannien: Gewerkschaftliche Blockade des QWL-Prozesses.- 15.4 In der Bundesrepublik: Konkurrenz und Konvergenz der QWL-Vorstellungen von Management und Gewerkschaft.- 15.5 Arbeitnehmerbeteiligungsprogramme im Kontext der Unternehmensreorganisation.- 16 Moderne Zeiten in der Automobilfabrik: Entwicklungstrends und Gestaltungsoptionen.- 16.1 Entwicklungstrends.- 16.2 Der Einfluß der Konzernstrategien.- 16.3 Der Einfluß der nationalen Standortzugehörigkeit.- 16.4 Leitbilder zukünftiger Entwicklungen.- 16.5 Perspektiven.- Anmerkungen.
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Produktdetaljer

ISBN
9783540501848
Publisert
1988-12-12
Utgiver
Vendor
Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. K
Vekt
708 gr
Høyde
244 mm
Bredde
170 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet