In seiner Studie zeigt Jan Hoff, dass im Zuge der theoretischen
Entdogmatisierung des Marxismus seit Mitte der 60er Jahre ebenso
vielfältige wie fruchtbare Marx-Interpretationen und eine an der
Marxschen Ökonomiekritik orientierte kritische Gesellschaftstheorie
in zahlreichen Ländern der Welt ungeahnten Auftrieb erhielten.
Insbesondere die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den
verschiedenen Entwürfen zum "Kapital" hat sich in den letzten fünf
Jahrzehnten beständig weiterentwickelt. In der Arbeit wird diese
Globalisierung der Marx-Debatte, das komplexe Geflecht internationaler
Theoriebezüge im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, des
Theorietransfers und der Herausbildung von Denkschulen über nationale
und sprachliche Grenzen hinweg untersucht. Sie bricht mit dem
theoretischen Provinzialismus insbesondere der deutschen
Marx-Diskussion, der sich bislang hartnäckig halten konnte. Der Autor
gibt einen Überblick über die Marx-Rezeption in verschiedenen
Weltregionen, wobei die außereuropäische Theoriebildung – etwa die
facettenreiche Marx-Debatte in Japan – besondere Aufmerksamkeit
erfährt. Der Marxismus im Sinne einer umfassenden Weltanschauung ist
inzwischen historisch überwunden. Doch der Marxsche Theorienansatz,
den inneren Zusammenhang der ökonomischen Kategorien und
Verhältnisse zu explizieren und dabei mit einer kritischen
Fetischismus- und Mystifikationstheorie eine "Entzauberung" der
"verkehrten Welt" der Ökonomie zu leisten, ist nach wie vor von
Aktualität und theoretischer Bedeutung.
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Zur Entwicklung des internationalen Marx-Diskurses seit 1965
Produktdetaljer
ISBN
9783050088754
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
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De Gruyter Akademie Forschung
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Tysk
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Digital bok
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