Eine eigentümliche, typisch mittelalterliche Auffassung von Herrscher
und Herrschaft, Herrschaftszeichen und Legitimität zeigen zwei
Kommentare Walthers von der Vogelweide zur doppelten deutschen
Königswahl von 1198. In den beiden „Sprüchen“ wirbt der Dichter
für den staufischen Thronbewerber Philipp von Schwaben und begründet
es nicht mit rechtlichen Abstraktionen, sondern mit der äußeren
Erscheinung des gekrönten Herrschers überhaupt sowie mit dessen
Selbstdarstellung vor den Fürsten beim Weihnachtsfest in Magdeburg.
Strukturen dieses fremdartigen Denkens finden sich neben der Politik
auch insgesamt in der Praxis der feudalen Laiengesellschaft und in der
auf sie bezogenen Literatur. Dies soll in dem Vortrag auch an weiteren
literarischen Texten (Nibelungenlied, ‚Iwein‘, ‚Parzival‘ u.
a.) erörtert werden.
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Über Fremdheit und Nähe mittelalterlichen Dichtens und Denkens
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ISBN
9783110344615
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
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De Gruyter Akademie Forschung
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Tysk
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Digital bok
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