Sprachen funktionieren durch das Zusammenwirken des Usuellen, des
Formelhaften und der Variation, die paradoxerweise gleichzeitig ein
Indikator der Festigkeit und ihre treibende Kraft sein kann. In der
gegenwartssprachlich bezogenen Linguistik ist der Begriff formelhafte
Sprache einerseits nicht neu, aber er gehört andererseits sicherlich
nicht zu der Gruppe der etablierten Termini mit scharfen Konturen und
klaren Gegenstandsbereichen. Noch weniger verständlich ist, was in
den historischen Entwicklungsstufen einer Sprache als formelhaft
bezeichnet werden kann. Die Studie geht von der Annahme aus, dass die
konstitutive Rolle der Formelhaftigkeit auch für historische
Kommunikationssituationen typisch und genauso vielfältig ist. Sie
setzt sich zum Ziel, die Gründe für die marginale Betrachtung der
formelhaften Wendungen in älteren Sprachstufen aufzudecken, einen
theoretischen Rahmen ihrer Erforschung zu erarbeiten, die
Aufmerksamkeit auf die methodischen Herausforderungen ihrer korpus-
und computerbasierten Untersuchung zu lenken und die Mechanismen der
historischen Verfestigungsprozesse aufzudecken.
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Theoretische Grundlagen und methodische Herausforderungen
Produktdetaljer
ISBN
9783110491951
Publisert
2018
Utgave
1. utgave
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter