Untersuchungsgegenstand des vom Historischen Kolleg (München)
geförderten Unternehmens ist das Verhältnis von ‚Kulturmustern’
und ‚Erzählmustern’. Die Untersuchung setzt an rekurrenten
‚Erzählkernen’ an, d.h. an der Kombination von offensichtlich als
problematisch oder faszinierend erfahrenen Themen mit wiederkehrenden
Erzählverläufen. Sie nimmt dabei Anregungen der neueren Narratologie
auf, fragt insbesondere bei den Plots höfischer, (in geringerem
Maße) auch heroischer Epik nach abgewiesenen Alternativen, narrativer
Kompromissbildung, Prozessierung antagonistischer Strukturen,
Hybridisierung von Erzählschemata u.ä. Grundthese ist, dass
dergleichen narrative Verfahren sich an Problemkonstellationen
abarbeiten, die in einer historischen Kultur aporetisch sind, und dass
sie für eine historische Gesellschaft ‚Lösungen’ von diskursiv
nicht vermittelbaren Problemen vorschlagen. Die volkssprachige
Literatur des hochmittelalterlichen Adels in Deutschland erweist sich
damit als Medium einer Bearbeitung des gesellschaftlichen Imaginären.
Ausgewählt wurden Problemkonstellationen, die mit einer ‚Geschichte
des Ich’ zusammenhängen: Erzählungen um Genealogie und art, um
Familie und religiöse Gemeinschaft, um Namen, um Identitätskrisen,
um das hochmittelalterliche Öffentlichkeitsprinzip, um die
Darstellung von Innerlichkeit, um Minne und um Passion.
Les mer
Acht Kapitel zur höfischen Epik
Produktdetaljer
ISBN
9783110931372
Publisert
2015
Utgave
1. utgave
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Digital bok
Forfatter