Im Forschungsgebiet der historischen Dialoganalyse finden sich in den letzten Jahren vermehrt Untersuchungen zu Redeszenen in mittelalterlicher Dichtung und zu deren fingierter Mündlichkeit, wobei die Stimmlichkeit als ein Parameter unter vielen erscheint. Der vorliegende Band widmet sich erstmals ausschließlich der Frage nach den Spuren, die Stimme und Performanz in schriftlich überlieferten Texten hinterlassen. Zentrales Thema sind die performative Qualität und Stimmlichkeit mittelalterlicher Dichtung und die sich daraus ergebenden Traditionen graphischer Codierung von Stimme in Handschriften und Drucken. Im Besonderen ist für die mittelalterliche Literatur die textinhärente Dialogizität als hörbare Mehrstimmigkeit zu analysieren, die als genuin mediale Hörbarkeit die poetische Qualität des Textes zu großen Teilen konstituiert. Die versammelten sprach- und literaturwissenschaftlichen Untersuchungen dokumentieren eine auf Inszenierung und Effekt angelegte laute Vortragskultur und zeigen auf, dass mittelalterliche Texte aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen Schriftkulturen zur Markierung von Stimmlichkeit und Mehrstimmigkeit entwickeln.

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"Wie immer auch die Breite der Rezeption ausfallen mag, es ändert nichts daran, dass Stimme und Performanz in der mittelalterlichen Literatur empfehlenswert ist und an dieser Stelle auch empfohlen werden soll."
Jörg Füllgrabe in: literaturkritik.de (09.07.2018), https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24565
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Produktdetaljer

ISBN
9783110495492
Publisert
2017-05-22
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Vekt
991 gr
Høyde
240 mm
Bredde
170 mm
Aldersnivå
P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Innbundet
Antall sider
510

Biographical note

M. Unzeitig, University of Greifwald, Germany; A. Schrott, University of Kasssel, Germany and N. Miedema, Saarland University, Germany.