In der beginnenden Frühen Neuzeit zeichnet sich unter dem Einfluss der humanistischen Bildungsbewegung im Verhältnis zur antiken Literatur ein Umbruch im Vergleich zur mittelalterlichen Antikenrezeption ab: Die Schriften der Autoren des klassischen Altertums werden zum Teil wiederentdeckt, ediert und kommentiert; zahlreiche Übersetzungen werden angefertigt. In der Auseinandersetzung mit dem inhaltlichen und stilistischen Vorbild der antiken Werke ergeben sich in der Volkssprache vielfältige Veränderungen im Literatursystem, die den programmatisch an die antike Literatur anknüpfenden Neuansatz der frühneuzeitlichen Poetik durch Martin Opitz und andere vorbereiten, von diesen aber zugunsten französischer und niederländischer Vorbilder verschwiegen werden. In fünf Sektionen (Übersetzungsreflexion und Sprachbewusstsein, Institutionen und Funktionen, Intermedialität, Poetik und Rhetorik, Literaturvarianten und Gattungstransfer) wird der Beitrag der Übersetzungskultur für die Entwicklung der deutschen Sprache und Literatur der Frühen Neuzeit neu bestimmt.
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"Die im Band deutlich herausgearbeitete ‚provisorische Poetologie‘ als eine den Übersetzungen inhärente, in den Texten und Paratexten sinnstiftend verankerte literaturtheoretische Reflexion vor der Zeit der ‚modernen‘ Regelpoetiken wird die zukünftige Diskussion über den literaturgeschichtlichen Stellenwert volkssprachiger Antikenübersetzungen prägen."Arne Schumacher in: Das Mittelalter 2018; 23(1), 233-235 "Ein Namenregister beschliest den Band, der einen anspruchsvoll gestalteten Ausgangspunkt fur weitere Forschungen bildet."Nikolaus Henkel in: Germanistik 59/1-2 (2018), 160
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Produktdetaljer

ISBN
9783110526066
Publisert
2017-08-21
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Vekt
983 gr
Høyde
230 mm
Bredde
155 mm
Aldersnivå
P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Innbundet
Antall sider
594

Biographical note

Regina Toepfer, TU Braunschweig; Klaus Kipf, Ludwig-Maximilians-Universität München; Jörg Robert, Universität Tübingen.